Forschungszentrum für Bioverfahrenstechnik der Universität
Stuttgart-Vaihingen
Planungs- und Bauzeit 1986 bis 1993
Das Gebäude liegt am Pfaffenwald in Stuttgart-Vaihingen, einem seit den 1950er Jahren ausgebauten Campusgelände der Stuttgarter Universität. Mit Rücksicht auf die umgebende Bebauung umfasst es nur zwei Etagen, auf denen nicht weniger als fünf Institute verschiedener Träger, hauptsächlich aber der Universität Stuttgart, untergebracht sind. Im Zentrum des Ensembles liegt die runde Erschließungshalle, die gelenkartig zwischen den beiden sie tangierenden, linearen Baukörpern vermittelt. Das zweigeschossige Foyer mit umlaufender Galerie, freitragender Treppe und Laterne ist als kommunikativer Treffpunkt der verschiedenen Fachbereiche gedacht. Mit der im Grundriss angeschrägten Lage des südlichen Baukörpers reagiert die Planung auf die städtebauliche Situation, unter anderem einen südlich vorbeiführenden Weg und dessen Bebauung. Zugleich ermöglicht es die Anschrägung, den Zugang zur Erschließungshalle trichterförmig zu weiten. Dem nördlichen Gebäudetrakt ist im Zentrum seiner Nordseite eine sich über beide Geschosse erhebende Fermenterhalle angegliedert – das technische Herzstück des Zentrums, das von allen Instituten genutzt wird. Das Tragwerk der unterirdischen Technikräume, die mehr als die Hälfte des Bauvolumens ausmachen, ist ein Stahlbetonskelett, oberirdisch sind die Institutsbauten in Stahlbetonverbundbauweise ausgeführt, nur das Foyer ist ein reiner Stahlbau. Den klar konturierten Formen der Grundrissdisposition entspricht die strenge Fassadengestaltung. Flucht und Wartungsbalkone, an den Längsseiten durch Abspannungen von auskragenden Trägern filigran ergänzt, werden so zu einem wesentlichen Bestandteil der Fassadengliederung.